12 persönliche Bilder,
1993
Übersicht: Arbeiten mit Licht

12 Projektoren, verschiedene Materialien,
„Dias“, klare Folie mit Klebefilmstreifen
zwischen10x15x30 cm und 20x15x60 cm

Es sind Orte
- gewöhnliche Orte: Straßenzüge, Häuserreihen, Felsen, Höfe.
Orte jedoch, abzüglich allem, was sie näher beschreiben könnte - keine Farben oder Strukturen, keine Begebenheiten, ereignislos
-bloße Gegenstände ohne jede Materialität; erahnbar, da wir glauben, die Formen wiederzuerkennen.
Orte - bestehend nur aus Hell - Dunkel, einzig aus Licht und Schatten. Entstanden nicht durch fotografisches Festhalten einer realen Situation, nicht durch Fixierung eines Moments, der durch ,, Zeitentzug" zum Zustand wird, vielmehr gewachsen mit und aus der Zeit. Durch Schichtung, Überlagerung, Verdichtung - Konturen bildend und auflösend - formt sich jedes der Durchscheinbilder selbst, bildet sich, wird ein ,,Geschichte" aus unend­lich vielen Momenten, zeitlich nicht fixierbar - zeitlos und unbegrenzt.
ein ,,Geschichte", das nicht auf sich selbst beschränkt bleibt, sondern sich über sich hinaus ausdehnt - in den Raum hinein. Es selbst wird dabei Ausgangspunkt, Basis.
Die zeitliche Staffelung der einzelnen Schichten, das Relief des ,,Geschichtes" wird in dem Moment unwichtig, da das Licht hindurchfällt, jene Schichten zusammenzieht, sie als Einzelteile aufhebt und nur ihr Sich-Verdichten -Überschneiden weiterträgt. Licht, das gleichzeitig jeden Rest von Materialität aufhebt, das weiter abstrahiert, auf Hell und Dunkel reduziert und Bilder entstehen lässt - Lichtbilder. Lichtorte, bekannt und wirklich scheinen und doch so wenig greifbar.
Lichtorte ohne real existierende Vorbilder, einzig entstanden aus ,,Geschichte", bestehend aus Licht, Ahnungen, flüchtigen Erinnerungen

-Gedankenorte...

Mira Schumann

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